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Vom kleinen Schneiderlehrling
Am 13. Mai 2010 im Topic 'Koernertrog'
Es war einmal vor vielen Jahren, da zog ein Unternehmer aus, um sein Glück zu machen.
Er hatte schon vier Jahre im Kerker verbracht, weil er nur ein kleiner Fisch war und sich dennoch dabei hatte erwischen lassen, wie er mit über fünfzig Unternehmen das Königreich um viele Goldtaler Steuern betrogen hatte.
Nun kam dieser Unternehmer auf die Idee, es einem großen Schneider nachzutun und von seinen Tricks zu lernen.
Er stellte Mitarbeiter von Geldverleihern auf seine Gehaltsliste und weil die Zeiten gerade so dunkel bis schwarz waren, konnte er das eine oder andere Subventiönchen für die Beschäftigung von Taugenichtse*** der Arbeitsvermittler abkassieren.
Geld hatte der Schneiderlehrling übrigens nicht, zumindest kein eigenes.
Und doch gründete er ein Unternehmen nach dem anderen - wie schon Jahre zuvor. Dieses Mal hatte er gleich seine Kinder im Register eintragen lassen, die waren im Königreich unbescholten und so flog der Bau der Kartenkatedrale nicht gleich auf.
Grundbesitz und schöne Häuser. Steuersparmodelle mit klitzekleinen versteckten Mängeln. Dazu noch eine Prise aufgeblähter Rechnungen (ach was ist das schön, wenn man die Auträge über mehrere eigene Unternehmen in einer Kette hintereinander vergeben kann) ... all dies und noch viel mehr waren die Passionen des kleinen Schneiderlehrlings.
Das Leben hätte so schön weiter gehen können, doch irgendwann wachten seine Kinder auf und ihnen wurde Angst und Bang, als sie noch aus dem letzten Augenwinkel sahen, wie die meterhohe Kathedrale aus unbezahlten Deckeln (durch ein kleines Seufzerchen nur) in sich zusammen schwebte ...
P.S.:
*** = das gibt das Denken des "kleinen Schneiderlehrlings" wieder, zumindest hatte er sich entsprechend verhalten: er zahlte ihnen den Arbeitslohn nicht aus oder nur wenn er sich gezwungen sah, er kassierte Lohnzuschüsse vom Arbeitsamt und wenn die Zeit der Förderung vorbei war, dann ließ er das entsprechende Unternehmen (meist GbRs, deren Gesellschafter GmbHs waren) einfach in den Konkurs gehen und kündigte "betriebsbedingt".
Er hatte schon vier Jahre im Kerker verbracht, weil er nur ein kleiner Fisch war und sich dennoch dabei hatte erwischen lassen, wie er mit über fünfzig Unternehmen das Königreich um viele Goldtaler Steuern betrogen hatte.
Nun kam dieser Unternehmer auf die Idee, es einem großen Schneider nachzutun und von seinen Tricks zu lernen.
Er stellte Mitarbeiter von Geldverleihern auf seine Gehaltsliste und weil die Zeiten gerade so dunkel bis schwarz waren, konnte er das eine oder andere Subventiönchen für die Beschäftigung von Taugenichtse*** der Arbeitsvermittler abkassieren.
Geld hatte der Schneiderlehrling übrigens nicht, zumindest kein eigenes.
Und doch gründete er ein Unternehmen nach dem anderen - wie schon Jahre zuvor. Dieses Mal hatte er gleich seine Kinder im Register eintragen lassen, die waren im Königreich unbescholten und so flog der Bau der Kartenkatedrale nicht gleich auf.
Grundbesitz und schöne Häuser. Steuersparmodelle mit klitzekleinen versteckten Mängeln. Dazu noch eine Prise aufgeblähter Rechnungen (ach was ist das schön, wenn man die Auträge über mehrere eigene Unternehmen in einer Kette hintereinander vergeben kann) ... all dies und noch viel mehr waren die Passionen des kleinen Schneiderlehrlings.
Das Leben hätte so schön weiter gehen können, doch irgendwann wachten seine Kinder auf und ihnen wurde Angst und Bang, als sie noch aus dem letzten Augenwinkel sahen, wie die meterhohe Kathedrale aus unbezahlten Deckeln (durch ein kleines Seufzerchen nur) in sich zusammen schwebte ...
P.S.:
*** = das gibt das Denken des "kleinen Schneiderlehrlings" wieder, zumindest hatte er sich entsprechend verhalten: er zahlte ihnen den Arbeitslohn nicht aus oder nur wenn er sich gezwungen sah, er kassierte Lohnzuschüsse vom Arbeitsamt und wenn die Zeit der Förderung vorbei war, dann ließ er das entsprechende Unternehmen (meist GbRs, deren Gesellschafter GmbHs waren) einfach in den Konkurs gehen und kündigte "betriebsbedingt".
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